Damals im Jahre 2005...
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...heute im Jahre 2015
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Diese äußerst oft anzutreffende Metaller-Art kennzeichnet sich entweder durch Pflaster an den Fingerkuppen, da sie sich in jeder Art von verzerrbaren Saiteninstrumenten gern versuchen, oder durch Bandshirts ihrer eigenen Band mit Aufschriften wie „Mortal Death“, „Suicide Death“, „Suicide Bonesaw“, „Suicide Suicide“ oder dergleichen.
Eine generelle Kleiderordnung gibt es allerdings nicht, da sie beim Quasseln über die neuesten Tabulaturen von Dimmu Borgir, Manowar, Blind Guardian, Hammerfall und Mayhem gerne einmal ihren Kleidungsstil mit den Worten „Ich bin Musiker!“ rechtfertigen.
Sollte eine dieser Spezies den evolutionären Schritt in Richtung Auftritte machen, kann das entweder a) verheerende Folgen für Hals, Nasen und vor allem Ohren haben, oder b) den Schritt zum Erfolg bedeuten als 173652te Nightwish-Coverband.
Der Bandmetaller tritt in Rudeln von bis zu fünf Leuten auf. Bei den größeren Meuten werden dann auch ausgefallenere Instrumente als der E-Bass und die E-Gitarre verwendet – wie etwa eine Panflöte oder eine Zither. Entweder spielen sie Gothic Metal mit Mittelalter-Einflüssen oder ihr Stil ist undefinierbar irgendwo zwischen Thresh Metal mit Growlen und Power Metal mit zu viel Verzerrung.
Steigt ein Mitglied des Rudels auf eine nächsthöhere evolutionäre Stufe auf, mutiert er entweder zum Pimp-Metaller und hört auf zu spielen oder er wird „ernster Musiker“, wirft alle Leute aus dem Rudel und/oder gründet mit anderen „ernsten Musikern“ eine „vernünftige Band, nicht so einen Haufen Looser“, bei dem noch viel härter und viel professioneller Musik gemacht wird. – Was zu noch mehr Pflastern an den Fingerkuppen führt: „Schon mal was von Tremolos gehört? HAH!“
Aktiv seit:
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„Ich
hab damals schon bei <irgendeine Metalband aus den 90ern, die
jetzt erfolgreich ist> im Proberaum abgehangen!“ |
Kutte:
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„Meine
Band wird sich auch bald Patches drucken lassen.“ |
Musik:
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Progressive
Rock und AOR oder Gothic Metal |
Style:
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Eigenes
Bandshirt |
Biergröße:
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„Sorry,
wir haben morgen nen Auftritt, da muss ich fit sein.“ |
Haarlänge:
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Immer
lang |
Headbangen:
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Nur
auf der Bühne und nur bei Blitzlicht |
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Coming soon...
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Der Pimp-Metaller fällt durch seinen absolut akkuraten Stil auf. Ein säuberlicher Undercut grenzt das sorgfältig gescheitelte und zu einem Pferdeschwanz gebundene Haupthaar ein und ein perfekt gestutzter Pornobalken ruht edel über der keck verzogenen Schnute.
Man sieht ihn meistens allein mit seiner mindestens zehn Jahre jüngeren weiblichen Begleitung an einem zentralen Tisch, wo ihn möglichst jeder sehen soll, sitzen. Manchmal versucht er seine „Schickse“ durch Luftgitarre-Spielen im Sitzen zu beeindrucken. Allerdings auch nur zu Liedern, die er kennt, wie etwa „Fear of the Dark“, und auch nie länger als zehn Sekunden am Stück.
Seine Begleitung zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie nicht Metal hört, sich etwas deplatziert fühlt und mindestens drei Mal so viel Brust- wie Hirnmasse hat.
Aktiv seit:
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Mitte/Ende der 70er, als es noch reichlich freilaufende Zuhälter gab.
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Kutte:
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Nie im Leben!
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Musik:
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Elton John und ein verstaubtes Maiden-Album sowie zahlreiche Kuschelrock-Sampler, um Weibchen in Stimmung zu bringen.
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Style:
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Gebügeltes, schwarzes Hemd mit Tribal-Aufdruck.
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Biergröße:
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0,2 l
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Haarlänge:
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Zopf und Undercut
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Headbangen:
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Luftgitarre im Sitzen – reicht das nicht??
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Coming soon...
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Den Vorort-Metaller erkennt man daran, dass er zwar seine Adidas-Jogginghose gegen eine zu enge Kunstlederjeans getauscht hat, allerdings immer noch weiße Puma-Turnschuhe trägt. Man ist auch nicht überrascht, wenn man vor der Kneipe einen „gemoddeten“ Golf mit Unterbodenbeleuchtung stehen sieht.
Gemeinhin eher ungefährlich, vertreibt sich der Vorort-Metaller die Zeit mit Dartspielen und ist doch glücklicherweise in absoluter Minderheit. Schließlich verbringt er die meisten Wochenenden in der Dorf-Disco bei den Hits der 90er.
Aktiv seit:
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Hammerfall
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Kutte:
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Polyester-Anorak mit Reißverschluss
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Musik:
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Hammerfall, Rhapsody und Blind Guardian, bei Wohnsitz in einem Vorort von Gelsenkirchen vor allem Sodom.
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Style:
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Eine verwirrende Kreuzung aus H&M-Sportabteilung und Kunstleder-Ware
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Biergröße:
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0,3 l Pils
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Haarlänge:
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VoKuHiLa
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Headbangen:
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„Das hat Mutti mir verboten!“
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Coming soon...
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Auf den ersten Blick wirkt diese norddeutsche Spezies etwas kühl und abweisend, doch sind ihre Vertreter umso herzlicher, wenn sie erst einmal aufgetaut sind.
Man sieht sie meistens in ihren ausschließlich schwarzen Kutten in Grüppchen irgendwo auf den Sofas im Böll 2 rumlungern, obwohl die Musikauswahl dort seltenst ihren Ansprüchen gerecht wird. Der Kieler Metaller sucht sich außerdem aus Frauenmangel in den eigenen Reihen seine Partner gern auch in der Gothic-Szene, wo die Situation genau umgekehrt ist – und deren Hochburg rein zufällig das Böll 2 ist.
Besonders auszeichnend ist ihre durchweg große Vorliebe für den zeitgenössischen „Power Metal“, bei dem es sich bekanntermaßen um eine Mischung aus Melodic Metal und Zucchero handelt.
Aktiv seit:
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Ende der 90er
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Kutte:
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Schwarz
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Musik:
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Rhapsody, Hammerfall, Gamma Ray, Battlelore, Thunderstone
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Style:
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Kutte, Bandshirt, Lederhose, unterarmlange Nietenarmbänder, Kampfstiefel ... ein Metaller wie aus dem Bilderbuch.
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Biergröße:
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Eine ganze Flasche Whiskey oder Gratis Schaumwein vom Böll-2-Gewinnspiel
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Haarlänge:
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lang
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Headbangen:
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Ausschließlich zu oben genannten Bands aufgrund von Snobismus
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Coming soon...
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Der Viking-Black-Metaller ist etwa zwischen 16 und 22 Jahren alt. Thorshämmerchen und zumindest der Versuch, sich einen wikingertauglichen Bart wachsen zu lassen, sind meist gute Anhaltspunkte, um diesen Typus zu erkennen.
Wenn er schon in seiner Freizeit mehr Norwegisch lernt als nötig ist, um Burzum-Liedtitel übersetzen zu können, dann spielt er vielleicht auch schon mit dem Gedanken, Skandinavistik zu studieren.
Sein Interesse gilt neben der Sprache aber vornehmlich den alten Göttermythen; „die“ Edda (genau genommen gibt es ja zwei) hat ihren festen Platz auf seinem Nachttisch in einer veralteten Übersetzung vom Grabbeltisch.
Ansonsten wird natürlich alles geschätzt, was aus Norwegen kommt. Von Handcreme über Met bis zu Bauplänen für Papierkirchen, die man gefahrlos im Innenhof abfackeln kann (man übt ja schließlich).
Aktiv seit:
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2000 (kurz bevor es mit Einherjer und Bathory bergab ging)
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Kutte:
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Rucksack
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Musik:
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Einherjer, Enslaved, Amon Amarth, Burzum, Satyricon, Mithotyn
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Style:
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Band-Shirt, Thors-Hämmerchen, schwarze Hose, Kampfstiefel, langer Ledermantel
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Biergröße:
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0,7er-Flasche Met
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Haarlänge:
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Lässt langwachsen, meist aber schon ein ordentlicher Schopf.
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Headbangen:
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Bis es kracht!
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Der Viking-Black-Metaller wurde von dieser urigen Unterart des Metallers verdrängt, die sich perfekt an ihren Lebensraum zwischen Hobbingen und Westeros angepasst hat. Dort ist er kaum von den einheimischen Kreaturen zu unterscheiden, insbesondere ist die Verwechslungsgefahr mit Zwergen und Wildlingen groß. Falls er nicht in diesen phantastischen Landen anzutreffen ist, lässt er sich seinen Namen in Runen tätowieren (mit unglücklichen Transliterationen wie „ᚦᛟᛗᚨᛋ“…) und träumt sich in die bunte Vorzeit-Welt seiner Ahnen, die er durch Metgenuss und Phrasendreschen („Also so als Rache für Irminsul finde ich Stabkirchen abfackeln schon voll ok.“) wiederaufleben lässt.
Der Pagan-Folk-Metaller wacht erst auf, wenn ein Dudelsack, ein Akkordeon und eine Geige zu so etwas wie delirierendem Freejazz kombiniert werden. Für diese Metaller-Gattung besteht die einzige Möglichkeit, sich fortzupflanzen, darin, sich auf entsprechenden Konzerten in zwei Gruppen vor der Bühne zu sammeln und so lange unermüdlich mit Anlauf gegeneinander zu rammen, wie ein Dudelsack zu hören ist. Irrigerweise wird diese Praxis im Volksmund als „Wall of Death“ bezeichnet. In Wahrheit ist es eine „Wall of Life“ und ein Wunder der Natur. Oder auch nicht. Metallologen sind sich da uneins und das zur Meinungsbildung initiierte Wetttrinken ist noch nicht abgeschlossen.
Aktiv seit:
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Der „Herr der Ringe“-Extended-Edition auf DVD erhältlich ist
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Kutte:
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Kilt mit dem Tartan der eigenen LARP-Gruppe
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Musik:
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Elvenking, Eluveiti, Korpiklaani, Finntroll, Trollfest, Equilibrium, Arkona
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Style:
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Gewandung (wann immer möglich), Thorshämmerchen („Das ist ein Mjöllnir, kein ‚Thorshämmerchen‘, du Christ!“)
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Biergröße:
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Trinkhorn (0,7 l) voll Met
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Haarlänge:
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Im besten Fall lang (10 %), sehr häufig (90 %) aber Einfallstor in den Metal für Kurzhaar-Metaller.
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Headbangen:
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Wall of Death
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